Gärten im Glas – Exotische Landschaften in Miniatur

Gärten im Glas

Ein Terrarium setzt sich aus pflanzlichen und mineralischen Bestandteilen sowie Mikroorganismen zusammen. Man vereint sie in einem gläsernen Behältnis, um aus ihnen eine Landschaft zu formen, in der alles miteinander im Austausch steht und seine biologische Rolle spielt. Es wird zwischen „offenen” und „geschlossenen” Terrarien unterschieden: Ist das Glasgefäß mit einem Deckel versehen, bildet sich im Inneren ein Milieu, das dem in einem tropischen Regenwald ähnelt – eine Art künstliches Mikro-Ökosystem mit fast autarkem Kreislauf. Durch die Glasscheibe dringt zwar das für die Photosynthese der Pflanzen unerlässliche Licht, das Wasser, welches die Blätter dabei verdunsten, kann das Gefäß aber nicht verlassen und wird als Kondensat dem Boden immer wieder zugeführt. So ist es möglich, dass die Miniaturwelt hinter Glas sehr lange Zeit ohne menschliches Zutun bestehen kann. In Terrarien ohne Deckel sind die biologischen Gegebenheiten ganz anders, da hier die Feuchtigkeit nicht gehalten wird. Die darin angelegten Gärtchen bestückt man deshalb zumeist mit Pflanzenarten aus trockenen Regionen, etwa mit Kakteen und Sukkulenten. So entsteht ein sehr anspruchsloser Lebensraum, der ebenfalls kaum gegossen werden muss.

Anna Bauer und Noam Levy sind der Faszination der Minigärten erlegen. Sie betreiben in Paris ein Atelier, in dem sie Terrarien entwerfen und einrichten. Zudem bieten sie komplette Bausätze an und führen sämtliche Materialien, die für die Anlage von Terrarien erforderlich sind: Moose, Kiese, Substrate, Pflanzen und vieles mehr … In ihrem Buch „Gärten im Glas” zeigen sie 33 unterschiedliche Beispiele, die auch Laien einfach Schritt für Schritt nachpflanzen können. Zahlreiche Fotos und bebilderte Materialauflistungen helfen dabei.