Gesund leben: Schluss mit trockener Raumluft

Frühling und Sommer sind die Jahreszeiten in denen auch in unseren Breitengraden das Leben vermehrt außerhalb der heimischen vier Wände stattfindet. Sport und sonstige Freizeitaktivitäten werden in die Natur verlegt, und wer einen Garten oder Balkon hat, nutzt ihn in den warmen Monaten intensiv. Aber mit dem Einsetzen der Herbstwitterung wird das spannende Buch nicht mehr auf dem Balkon, sondern im wohlig geheizten Wohnzimmer gelesen, und der Grillabend mit Freunden im Garten wird zum Abendessen im Esszimmer zu Hause. Besonders bei winterlichen Minusgraden gehen viele Menschen nur noch dann vor die Tür, wenn es wirklich sein muss.

Gemütlich – aber ungesund

Zimmerlinde Ein Wintertag im kuschelig warm geheizten Haus kann schon sehr gemütlich sein – der Gesundheit ist der vermehrte Aufenthalt in geheizten Räumen jedoch nicht gerade zuträglich. Die trockene Heizungsluft führt zu einer Austrocknung der Schleimhäute, was wiederum bewirkt, dass Viren und Bakterien, also die Auslöser für Infektionskrankheiten wie Erkältung und Grippe, leichter über die Atemwege in den menschlichen Organismus eindringen können. Zusätzlich kann die trockene Raumluft Augenbeschwerden, Bindehautentzündungen und Hautirritationen hervorrufen. Manche Menschen greifen dann zu technischen Anlagen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Solche Anlagen sind aber kostspielig und hygienisch nicht unumstritten. Viele Luftbefeuchter verbreiten nämlich Schadstoffe wie Allergene und Bazillen, die in die Raumluft ausgasen und durch die Atemluft aufgenommen werden. Auch das kann zu Allergien und Krankheiten führen.

Luftfeuchtigkeit erhöhen und Heizkosten sparen

Trockene Heizungsluft kann auch durch regelmäßiges Lüften nicht befeuchtet werden. Bei etwa Null Grad enthält die Außenluft einen durchschnittlichen Feuchtigkeitsgrad von 20 Prozent, was für das menschliche Wohlbefinden viel zu wenig ist. Lüften, um feuchte Luft ins Zimmer zu lassen, zeigt dann keinen Effekt. Bei 30 Prozent Luftfeuchtigkeit in einem geschlossenen Raum werden 22 Grad Raumtemperatur subjektiv als zu kalt empfunden. Naheliegenderweise stellen die meisten Menschen dann den Heizungsregler höher ein. Bei 40 Prozent Luftfeuchtigkeit sind hingegen 22 Grad behaglich und angenehm. Fazit: Wer für ausreichende Luftfeuchtigkeit in den Räumen sorgt, fühlt sich nicht nur wohler und lebt gesünder, sondern kann nebenbei sogar noch Heizkosten sparen.

Natürliche Luftbefeuchter

Zimmerlinde Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass sich Menschen in geschlossenen Räumen bei einer Luchfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent behaglich fühlen. Besser als künstliche Luftbefeuchter ist es jedoch, den optimalen Feuchtigkeitsgehalt der Luft auf natürliche Weise zu regulieren: Mit Pflanzen! Die Feuchtigkeit, die man einer Pflanze als Gießwasser zuführt, wird zu 97 Prozent wieder verdunstet. Da die Pflanzen einen Teil dieser Feuchtigkeit durch die Ausdünstungen der Blätter wieder an die Luft abgeben, sind aber nicht alle Pflanzenarten gleichermaßen gut dafür geeignet, während der Heizperiode die Luft effizient zu befeuchten. Gute pflanzliche Luftbefeuchter sind zum Beispiel Pflanzen wie Zimmerlinde, Zypergras und andere Gräser, die viel Wasser benötigen. Diese Pflanzen haben auf der Unter- und Oberseite ihrer Blätter zahlreiche Spaltöffnungen, durch die sie Wasser nach außen abgeben. Ein weiterer Vorteil, wenn man den Pflanzen die Befeuchtung der Raumluft überlässt, ist, dass sie selbstregulierend arbeiten. Das bedeutet, wenn die relative Luftfeuchtigkeit einen hohen Stand erreicht hat, reduzieren die Pflanzen ihre Verdunstung, um somit das Gleichgewicht wieder herzustellen. Die genannten Pflanzen schaffen eine kontinuierliche Luftfeuchtigkeit von etwa 40 Prozent. Pflanzen werden bei einer vorherrschend hohen relativen Luftfeuchtigkeit keinen gegenteiligen Effekt erzielen können, aber bei einem niedrigen Stand der relativen Luftfeuchtigkeit können sie das Raumklima in einen für die Menschen angenehmen Bereich bringen.