Mehr als nur schön:
Anthurien schaffen gutes Raumklima

Wahrscheinlich ist in den letzten zwei Jahren mehr über die Qualität von Luft in Innenräumen gesprochen und geschrieben worden als jemals zuvor. Verständlicherweise, immerhin sind Corona und dessen Verbreitung wichtige Themen. Darüber hinaus sollte aber nicht vergessen werden, dass Raumluft neben Viren auch noch viele weitere Schadstoffe enthalten kann: zum Beispiel Ausdünstungen von Baumaterialien, Bodenbelägen, Klebstoffen, Möbeln, Reinigungsmitteln oder Druckern. Unsere Wohnungen und Arbeitsplätze sind häufig stärker damit verunreinigt, als wir es für möglich halten.

Büro

Wie Menschen auf Luftschadstoffe reagieren, ist recht unterschiedlich: Einige merken kaum etwas, bei anderen verursachen bereits kleine Mengen Atembeschwerden, Hustenreiz, Schlafstörungen oder Leistungseinbußen. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Belastung möglichst gering zu halten. So empfiehlt es sich, bei Einrichtung und Renovierung der eigenen vier Wände Produkte zu wählen, deren Schadstoffemissionen besonders niedrig sind. Auch regelmäßiges Lüften ist hilfreich, um ein gesundes Klima zu schaffen. Wer darüber hinaus etwas tun möchte, setzt auf Zimmerpflanzen. Denn die sind nicht nur dekorativ, eine Reihe von ihnen sorgt auch für gute Luft.

Bereits in den 1980er Jahren erforschte die US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft NASA, wie man die Luft in Raumstationen verbessern kann. 1989 veröffentlichte sie ihre Ergebnisse in der „Clean Air Study”. Darin enthalten: Eine Liste von Gewächsen, mit deren Hilfe sich die Konzentration von gasförmigen Schadstoffen effektiv senken lässt. Seitdem haben unterschiedlichste Forschungseinrichtungen weltweit die physikalisch-chemischen Wirkungen von lebendigem Grün auf das Raumklima untersucht. Bis heute ist das Thema aktuell. So belegt eine neuere Studie der Wageningen University & Research, dass vor allem auch Anthurien über ausgezeichnete luftreinigende Eigenschaften verfügen und zu einem gesunden Lebensumfeld beitragen können. Über ihre Blätter nehmen sie verschiedene Schadstoffe auf, speichern sie in ihrem Inneren und Wurzelwerk und bauen sie dort ab. Im Gegenzug liefern die Pflanzen uns lebenswichtigen Sauerstoff.

Fensterbank

Ursprünglich stammen Anthurien aus den tropischen Regionen Amerikas. Nachdem Forschungsreisende im 19. Jahrhundert einige Exemplare der Gattung nach Europa brachten und sich dort zeigte, dass sie sich in Gewächshäusern gut vermehren lassen, wurden sie schon bald zu beliebten Zimmerpflanzen. Das ist kein Wunder, denn ihr Aussehen ist wirklich sehr exotisch: Charakteristisch für die Schönheiten sind ihre auffälligen, farbenfrohen Hochblätter, die je nach Sorte mal oval, mal band- oder herzförmig sind und aus denen ein Blütenkolben keck hervorragt. Neben den klassischen roten Varianten findet man heute auch welche in Rosa, Violett, Orange, Hellgrün oder Schokobraun. Es gibt Exemplare, die bis zu einen Meter hoch werden und entsprechend viel Platz beanspruchen, andere eignen sich mit einer Wuchshöhe von 30 Zentimetern aber auch gut als Tischdekoration. Da findet sich garantiert für jede Einrichtung etwas Passendes. Um eine ausreichend positive Wirkung in einem Raum zu erzielen, sollte man allerdings immer möglichst mehrere Pflanzen dort platzieren. Ob man sich dabei auf eine Anthuriensorte konzentriert oder verschiedene miteinander kombiniert, bleibt Geschmackssache. Denn wichtig für die Luftreinigungskapazität ist vor allem die Gesamtheit der Blattoberfläche. Weitere Informationen: www.breatheandbloom.info/de