Natürliche Arbeitsbedingungen mit Pflanzen – Grüne Büros steigern Leistungsfähigkeit und senken Kosten

In vielen Unternehmen sind Großraumbüros noch immer die bevorzugte Raumform. Viele Mitarbeiter sitzt zusammen in einem großen Raum an zumeist steril ausgestatteten Schreibtischen und sollen, umgeben von einem gesund-heitsschädlichen Lärmpegel und in zu trockener Klimaanlagenluft, möglichst gute Arbeit leisten. Die Befürworter dieser Raumform sind davon überzeugt, dass sie mit diesen Arbeitsbedingungen eine kosteneffiziente Lösung gefunden haben.

Gefühl von Geborgenheit

Großraumbüros sind weder kosten- noch leistungseffizient. „Der Mensch“, sagt Pro-fessor Michael Kastner vom Institut für Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin in Herdecke, „ist noch immer Jäger und Sammler. Zum Wohlfühlen brauchen wir eine Höhle, ein Gefühl von Geborgenheit und Stabilität.“ Im Großraumbüro kommt dieses Gefühl nicht auf. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu. Schon 1960 zeigt Billy Wilder in seinem Spielfilm ’Apartment’, wie der von Jack Lemmon gespielte Büromensch C. C. Baxter in der beklemmenden Atmosphäre eines Großraumbüros leidet. Geändert hat sich seitdem leider nichts, denn noch immer werden Großraumbüros in vielen Unternehmen als ’modern’ propagiert. Die Folge ist, dass sich die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz nicht wohlfühlen. Das, so haben Arbeitswissenschaftler herausgefunden, führt zu einer um bis zu 36 Prozent reduzierten Arbeitsleistung und häufig sogar zu krankheitsbedingten Fehlzeiten.

Viel Lärm und schlechte Luft

Neben diesem psychologischen Aspekt machen sich im üblichen Großraumbüro aber auch eine Reihe physischer Auswirkungen negativ bemerkbar. Die betroffenen Mitarbeiter nennen dabei zumeist den überaus hohen Lärmpegel und die als schlecht empfundene Luft. Lärm und Unruhe im Großraumbüro entstehen durch die Gespräche der vielen anderen Kollegen im Raum sowie durch die Vielzahl der Bürogeräte, wie Computertastaturen, Drucker, Telefone usw.. Der hohe Geräuschpegel erschwert die Konzentration der Mitarbeiter und wirkt dadurch ungünstig auf die Produktivität. Für die Luftqualität ist eine Klimaanlage verantwortlich, die meistens auf einen mittleren Wert eingestellt ist. Das soll den unterschiedlichen Temperaturbedürfnissen von weiblichen und männlichen Mitarbeitern gerecht werden. In aller Regel ist das aber fern jeglicher Realität: Den Frauen ist es zu kalt, während es für die Männer immer noch zu warm ist. Darüber hinaus klagen viele Beschäftigte über Zugluft und ein zu trockenes Raumklima sowie über störende Geräusche durch die Klimaanlage.

Einfache Lösung

Grüner Arbeitsplatz Die Lösung für die Probleme können Pflanzen bringen. Anders als unsere Urahnen verbringen wir einen Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen. Mit natürlichen Pflanzen im Raum fühlen wir uns wohler. Es ist somit nur konsequent, wenn wir uns die Natur in diese Räume, also in unsere Häuser, Wohnungen und natürlich auch Büros, holen. Wir verbringen rund ein Drittel des Tages am Arbeitsplatz. Im Interesse unseres Wohlergehens und damit auch im Interesse der Unternehmen ist es also sinnvoll, wenn das Arbeitsumfeld so gestaltet ist, dass wir die täglichen acht Stunden darin ohne vermeidbare physische und psychische Belastungen positiv erleben.

Mehrfach positiver Effekt

Grüne Wand Es bedarf keines baulichen Aufwands, um bestehende Großraumbüros in angenehmere Arbeitsplätze umzuwandeln. Einfach geht das mit großen Pflanzen. Zwei oder drei Schreibtische zu einer Arbeitsinsel zusammengefasst und mit großen Zimmerpflanzen oder mobilen begrünten Wänden zu den angrenzenden Inseln abgeschirmt, schafft sofort eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Die Mitarbeiter werden entspannter und konzentrierter arbeiten, weil sie das Grün wohl und geborgen fühlen lässt. Neben diesem psychologischen Effekt werden gleichzeitig die Probleme mit dem Lärm und der trockenen Luft reduziert. Pflanzen schlucken Geräusche und sorgen für einen erträglichen Geräuschpegel am Arbeitsplatz. Dabei gilt: Je größer die Blätter der Pflanze bzw. je dichter das Grün ist, desto effizienter wird der Lärm absorbiert. Die Luft aus Klimaanlagen enthält häufig wenig Feuchtigkeit, so dass die Augen der Mitarbeiter schnell trocken werden. Das wiederum führt zur schnellen Ermüdung der Augen und damit zu Konzentrationsschwäche. Auf Dauer können sogar Augenentzündungen ausgelöst werden. Besonders Grünpflanzen mit hohem Wasserbedarf, wie zum Beispiel Farn, Zimmerlinde und Zyperngras, sind geeignet, die Luftfeuchtigkeit im Büro auf natürliche Weise auf ein gesundes Maß zu erhöhen. Laut der Ver-waltungs-Berufsgenossenschaft wird “ein begrüntes Büro von den meisten Men-schen als angenehm empfunden“. Angesichts der vielen positiven Wirkungen der Büropflanzen überrascht das nicht. Nur leider wird das noch viel zu wenig in der Planung von Büros berücksichtigt.